Ich war siebzehn, als mir mein Vater verbot weiterhin mit seiner Kamera zu fotografieren.
Seit dieser Zeit hat mich der Umgang mit dem Lichtbild nicht mehr losgelassen.
Meine ersten Versuche endeten, genauso wie bei allen anderen, damals noch beim Öffnen der Labortüte. Nur das mich dass „Wieso?“ so sehr beschäftigte, das all mein Geld in diese Experimente floss, die mich aber glücklich machten. Zur dieser Zeit war man noch Wer, wenn man eine Kamera hatte, so dass meine Freunde mich fragten, ob ich sie beim Gig fotografiere.
Selbst als nicht Langhaariger hatte man dann plötzlich Chancen bei den Mädels, also schloss sich der Kreis. Meine Ausbildung erhielt ich in einem Grossraumstudio bei Darmstadt, wo man mit 18 cm x 24 cm Fachkameras und Kunstlicht arbeitet. 25 - 30.000 Watt für eine Aufnahme mit einer Belichtungszeit von bis zu 30" Sekunden, waren Satz. Aber der Umgang mit dem nachvollziehbaren Kunstlicht war für mich genial, noch heute arbeite ich gerne mit Dauerlicht. Wie jeder Berufsanfänger jobbte ich an X-verschiedenen Stellen, bis mir das Schicksal zweimal holt war. Das eine war die Assistenz bei Günter Schreckenberg und das Zweite meine Journalistische Arbeit beim PAO HQ Darmstadt.
Bei Günter lernte ich alles was ich noch nicht wusste, er war studierter Fotoingenieur und wusste Wissen ohne Ende, und durch meine gleichzeitige Tätigkeit als Filmfotograf konnte ich Kenntnisse aus der Filmbranche in unsere Videoproduktionen einbringen, es war ein jahrelanges fruchtbares Geben und Nehmen, bei dem man sich ergänzte. Das Zweite war die Position als Fotograf der amerikanischen Zeitung „About Town“ ein kommunales Blatt der Besatzungsmacht. Da die Inhalte soziokulturell waren, konnte ich mich damit abfinden für den Imperator zu arbeiten. Das Umfeld, die Sprache und der Habitus waren so exotisch, es faszinierte mich jeden Tag aufs Neue. Und ich konnte durch meine Leistung mir einen idealen Freiraum erarbeiten. Durch Günter Schreckenberg bekam ich Kontakt zur Theaterfotografie, die ich hauptsächlich für das Theater Mainz, aber auch für Theater in Darmstadt und Frankfurt, erstellte. Egal in welchen Medium ich mich während meiner Arbeitszeit als Fotograf, später als E-Kameramann, bewegte, es war so wundervoll in all diese verschiedenen Arbeitsbereiche Einblick zu bekommen und Neues zu erlernen.
Vermögend bin ich in meiner Zeit als Fotograf nie geworden, aber ich habe meine jetzige Frau kennen gelernt, mit der ich seit 1988 zusammen lebe, wenn das nichts ist?
Graffiti-Writing
Die Industrie Brache war ein Eldorado für Sprayer, sie hauchten dem sterbenden Industriekoloss wieder etwas Leben ein. Und was für Artisten sich dort verewigt haben. Das Glück des Regens des Vormittags brachte mit seinen Spiegelungen die Bühne zum tanzen. Mittlerweile ist alles Geschichte.
Digitale Verfremdung
Als ich mir 2004 meine erste Digital Kamera gekauft hatte, fing ich kurze Zeit später an, an allen Reglern der Bildbearbeitungsmaschine, die mir meine Frau vorgeschlagen hatte, zu drehen. Die Ergebnisse waren berauschend, dafür hätte ich mit analoger Technik mehrere Tage im Labor verbracht. Also machte ich Aufnahmen, die sich gut eigneten für diese Verfremdung und was ich dann dadurch erreichte gefiel mir.
Das Thema „LZBD“ hat mir das Verbot zur väterlichen Kamera eingebracht und die Lust am photografieren geweckt
Meine dritte je gemachte Belichtung war eine Langzeitbelichtung, was aber den Verschluss der Voigtländer meines Vaters überforderte, er blieb offen. Das Ding war einfach verharzt.“Licht Kunst“ das war genau mein Thema, allerdings hatte ich vor fast dreißig Jahren nicht die Auswahl an tragbarem Licht. Aber das Experimentieren war besser. Heutzutage kommt man sehr dicht an seine Vorstellungen heran, da man die direkte Kontrolle hat. Damals war das „Entdecken“ des entwickelten Films ein zweites „Shooting“
Es kommt auf den Blick an
Meine erste grosse Liebe überredete mich zu einer Ausstellung in einer Darmstädter Kneipe, die „Glotze“. Ausser das ich einen Haufen Geld in Rahmen und GrossPrints investierte kam nichts dabei herum. Bert Hensel vom Darmstädter Echo, der damals dort ein und aus ging war so sehr angetan von einem meiner Bilder, dass er einen seiner Kollegen von der Fotografie bat mich mitzunehmen. Dieser unglaublich sympathische und unprätentiöse…
Der Mythos Mauritius
Was muss das einmal für ein schöner Ort gewesen sein. Der Charme dieser tropischen Insel ist schon noch zu spüren, leider hat auch hier der Fortschritt die Romantik vertrieben. In den Zuckerrohrfeldern und auf dem Mont Piton du Canot kann man noch träumen von den Seefahrertagen.
„Europa ist kein Ort, sondern eine Idee.“ – Bernard-Henri Lévy
Alle anderen Kontinente sind welche, aber Europa könnte ein Teil von Russland, China oder dem Orient sein. Und genauso ist es dann auch: offen, verschieden und exotisch. Man muss es nur sehen.
Das Land der Freien
Siam ist das umgänglichste unter den Ländern die wir kennen gelernt haben. Süden und Norden sind unterschiedlicher als Oben und Unten; die Menschen haben einen freundlichen Stolz, der sie liebenswert macht und sie können kochen, und wie.
Wer die Thaiküche nicht mag sollte zuhause bleiben. Ich bin schon lange nicht mehr da gewesen, merke ich gerade.
Die mauritische Bevölkerung
Auch das eigentlich wunderschöne, kleine Mauritius gehört zum grossen Afrika und ein bisschen was haben auch die dort lebenden Kreolen vom grossen Bruder. Nicht nur die Hautfarbe macht sie den afrikanischen Menschen ähnlich, auch Ihre Liebe zum Bunten, zum Tanzen, zum Geselligen sind Züge des grossen Kontinents. Nur die religiöse Freiheit, die auf der Insel herrscht, wird sie Ihren Festland Brüdern komisch vorkommen lassen.
Die Asiaten denen wir begegnet sind waren geprägt vom Lächeln.Das was uns so gefällt, und uns so für sie einnimmt ist Grundkontext, Standart im Umgang mit der Gesellschaft, auch Mörder lächeln noch bei der Verhaftung. Man ist freundlich reserviert, sagt nie Nein und schickt Fremde nicht weg. Die Asiaten machen gerne Geschäfte, sind stolz auf sich…
Natürlich sind wir anders, aber nicht Alle.
Wer kann schon seinen Nachbarn leiden? Nun, deshalb sind die trotzdem nicht weniger lustig, traurig oder komisch, als die Exoten. Marotten, zum Beispiel können nur dort entstehen wo es genügend Zeit dafür gibt. Und Freizeit haben die Europaer mehr als alle anderen.
Robert Strombergers erfolgreiche Familienserie die im ZDF ausgestrahlt wurde
Ich hatte schon mehrer Folgen der Hessischen Geschichten und anderer Regional Serien, überwiegend mit Günter Strack, als Produktionsfotograf begleitet, als mich der Ruf zu den Drombuschs ereilte, was ich als Darmstädter natürlich annahm. Ausser dem Job, hatte ich bei diesen Aufträgen immer noch die Gelegenheit das Filmgewerbe in seinen vielen Fassetten kennen zu lernen und dies…